Kalte Lötstelle

Die kalte Lötstelle ist besonders im Elektronikbereich eine gefürchtete Fehlerursache. Kalte Lötstellen kann man daran erkennen, dass sie im Gegensatz zu normalen Lötstellen einen sehr matten Schein haben. Und eine leicht klumpige Oberfläche aufweisen. In folgenden Fällen kann es zur Entstehung einer kalten Lötstelle kommen.

Kalte Lötstelle – Möglichkeit 1:

Das Lot wurde mit zu geringer Temperatur gelötet (zwischen der Liquidus und der Solidustemperatur ). In dieser Form ist das Lötzinn bzw. Lot sehr breiig und schon kleine mechanische Bewegungen in der Leiterplatte (z.B. Transport oder Erwärmung) können zu einer kalten Lötstelle führen.
Kalte-loetstelle

Kalte Lötstelle – Möglichkeit 2:

Die Lötstelle, welche mit Lötzinn benetzt werden soll, ist zu kalt. Dies verursacht eine Lötkugel oberhalb der Lötstelle. Schlechter oder gar kein Kontakt zwischen Lötzinn und Lötstelle ist die Folge.

Kalte Lötstelle – Möglichkeit 3:

Wenn man sich die Möglichkeiten 1 und 2 anschaut, würde einem durchaus der Gedanke kommen, dass zur Verhinderung von kalten Lötstellen nur die Löttemperatur nach oben gezogen werden muss. Dem ist leider nicht so. Denn dann kommt es zu einer sog. Whiskerbildung (Lötrückstände welche Kurzschlüsse verursachen können). Zusätzlich kann bei einer zu hohen Löttemperatur der Lötstopplack, sowie auch die Lötpads schaden nehmen.

Kalte Lötstelle – Möglichkeit 4:

Es können Erschütterung während der Abkühlphase der Leiterplatte bzw. Lötstellen zu einer Verformung des Lötzinns führen

Kalte Lötstelle – Möglichkeit 5:

Gerade bei großen Lötstellen (bei Sony z.B. Masselötstellen) gibt es das Problem der Verformung der Leiterplatte während des Betriebes. Da Leiterplatten und Lötstellen ein anderes Dehnverhältnis haben kommt es mit zunehmender Erwärmung und Abkühlung der Lötstellen zu kleinen Rissen innerhalb der Lötstelle, welche dann langfristig eine kalte Lötstelle verursachen. Diese Art von Ausfällen ist besonders gut ersichtlich, da sie meistens einen kleinen Kreis um die Lötstelle aufweist. Oft ist dann auch das betroffene Gerät klopfempfindlich.