Marshall Transistor Bassamp 3520 STD Ton bricht nach kurzer Zeit weg

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Leviathan

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Hersteller
Marshall
Typenbezeichnung
Transistor Bassamp 3520 STD
Kurze Fehlerbeschreibung
Ton bricht nach kurzer Zeit weg
Meine Messgeräte
  1. Analog/Digital Voltmeter
Schaltbild vorhanden?
Ja, als PDF
Hallo liebes Forum,

mein alter Transitor-Amp zeigt nach mehreren Jahren Lagerung folgendes Fehlerbild:
Nach Einschalten funktioniert er für eine gewisse Zeit ganz normal. Das Zeitfenster variert zwischen einigen Sekunden bis mehreren Minuten. Dann wird der Ton schnell leiser, bricht schließlich ganz ab und kommt auch nicht wieder. Schalte ich den Verstärker aus und wieder ein, ist der Ton zunächst sofort wieder da und bricht dann erneut ab.
Ich verlinke hier mal die Schaltpläne von DrTube, ich hoffe, dass das ok ist:

https://www.drtube.com/schematics/marshall/3520pre.gif
https://www.drtube.com/schematics/marshall/3520pwr.gif

Ich hatte zunächst das Gain-Poti erneuert, da das extrem gekratzt hat. Allerdings wurde das Output-Probem dadurch nicht gelöst. Aufgrund der zeitlichen Komponente vermute ich dem Fehler in einem Kondensator, kann aber keine optischen Schäden (aufgebläht) erkennen. Zum genauren Eingrenzen fehlt mir leider das technische Verständnis. Vielleicht könnt Ihr mir einen Hinweis geben, wo ich ansetzen könnte. Die Platinen sind relativ einfach aufgebaut, ein Tausch von Komponenten (gehe davon aus, dass die ICs funktionstüchtig sind) wäre kein großes Problem.

Falls Ihr Bilder braucht, kann ich die gerne nachreichen.

Viele Grüße aus Bielefeld,

Christian
 
Lötspitze

Lötspitze

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Hallo,
ich würde mal mit den Doppel-OPs anfangen, immer an den Ausgängen 1 bzw. 7 messen. Da sollten immer ca. 0V gegen Masse zu messen sein. An sonsten den Endverstärker auch durchmessen: DC am Ausgang auch ca. 0 V.
Anfangen aber immer mit Messen der Stromversorgung: Muß symmetrisch zu Masse jeweils fast gleiche +/- -Spannungen aufweisen
Ich hatte mehrfach Probleme mit den Doppel-OPs 4558. Die getauscht, und die Probleme waren weg. Diese Ersatzteile sind günstig zu bekommen.
Alternativ kann natürlich auch ein Kondensator eine Ursache sein, zum Beispiel ein leckender (elektrisch leckend = läßt Gleichstrom durch) Kondensator sein.
 
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tomtom69

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Hallo,
so wie ich die Schaltbilder sehe besteht der Verstärker aus einem Vorverstärker und einer Endstufe. Welcher der beiden Teile fällt denn aus?
Löte mal im Vorverstärker die beiden Hochlast-Widerstände R1 und R2 nach. Da brechen bedingt durch Vibrationen und thermische Belastung gerne mal die Lötstellen (oft sieht man das praktisch nicht, also einfach auf Verdacht nachlöten). Wenn es das nicht ist, würde ich wie von Lötspitze vorgeschlagen im Fehlerfalle mal die +15V und -15V im Vorverstärker nachmessen, ob die vorhanden sind.
Tom
 
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Leviathan

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Danke für Eure konstruktiven Rückmeldungen!
Ich habe mal etwas gemessen, R1 und R2 werden zwar tatsächlich ziemlich warm, aber an W und Z liegen konstante +/- 15,7V an, auch an 4 und 8 bei allen ICs. Zum Nachlöten müsste ich die Platine ausbauen, wovon ich aufgrund Zeitmangels erstmal abgesehen haben, da alle Potis direkt aufgesetzt sind.
Am Ausgang 1von IC1a habe ich ohne Eingangssignal eine Spannung von 5,4V gegen Masse, alle anderen Ausgänge der Opamps liegen bei ca. 0V.
Meinst Du, ich sollte IC1 mal tauschen oder muss zur Messung ein Eingangssignal anliegen?
 
Lötspitze

Lötspitze

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Hallo,
ja, den hat´s erwischt. Der ist ja zum Ausgang hin und am invertierenden Eingang mit Kondensatoren gegen DC geblockt. Der Nicht-invertierende Eingang 3 liegt über R3 an Masse. Damit sollte auch der Ausgang 0 V zeigen.
Deine Messung ohne Signal ist genau richtig gewesen.

Aus meiner Erfahrung heraus trifft es meist die OPs am Eingang. Da können dann wohl mal zu hohe Spannunsgspitzen am Mikro-/Instrumenteneingang die Eingangsstufe des OPs zerstören. Man könnte den Schutz verbessern mit Dioden am Eingang gegen die Versorgungsspannung, in Sperrichtung geschaltet (Eingang 3 nach"+": A->K, Eingang 3 nach "-": K->A. 1N4148 wären OK.
 
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Leviathan

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Fein, dann besorge ich mal Ersatz und löte um.
Könnte etwas dauern, weil ich diese Woche Nachtschicht habe, aber ich melde mich dann mal zurück.

Schöne Grüße,
Christian
 
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Leviathan

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Hallo zusammen, ich habe heute den MC1458 in der Eingangsstufe ausgetauscht und bei ersten Tests keinen Fehler mehr festgestellt.
Vielen Dank nochmal für die freundliche Unterstützung, das hätte ich alleine nicht herausbekommen!

Ein schönes Restwochenende,
Christian
 
Lötspitze

Lötspitze

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Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur! :clapping::clapping::clapping:
Das scheint eben ein typischer Fehler für solche Produkte zu sein. Ich hatte die erfahrung aus einem Musikverstärker und einem Mischpult.
Der Schutz mit zwei 1N4148 gegen Überspannungen (z.B. auch durch statische Aufladung/Entladung) kann vielleicht so einen Eingang schützen. Spannungen höher als +Vcc und kleiner als -Vcc würden dann direkt in die Stromversorgung abgeleitet.
 
Thema: Marshall Transistor Bassamp 3520 STD Ton bricht nach kurzer Zeit weg
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